Donnerstag, 7. Oktober 2010

Cuba: La Habana

Nach Mitternacht landete mein Flugzeug am 3. Oktober auf kubanischen Boden. Muede, gluecklich und aufgeregt befolgte ich alles, was sie Beamten von mir wollten. Einen Stempel im Reisepass gibt es nicht, weil man dann nicht mehr in die USA einreisen darf. Das gilt auch fuer Amerikaner. Dafuer gibt es eben die Touristenkarte. Auf meinen Rucksack musste ich ewig warten, weil die Kubaner saeckeweise Produkte nach Cuba brachten. Am Ausgang wurde wirklich alle Saecke und Taschen gruendlich durchsucht. Das blieb mir zum Glueck erspart. Als ich endlich meinen Ruecksack auf dem Ruecken geschnallt hatte, durfte ich einfach so rausgehen. Am Ausgang wurde ich von Claudia, aus San Salvador, begruesst, die Wort gehalten hatte, mich in Cuba besuchen zu kommen. Vor einigen Wochen hatte ich via E-Mail ein Zimmer in der Casa Particular Ester Cardoso (Aguila Nr. 367, Centro Habana) reserviert.Mit dem Taxi fuhren wir fuer 20 Cuc (15 Cuc ist auch moeglich) zum Centro Habana. Schon auf der Fahrt sah ich die ersten Oldtimer an uns vorbei fahren. Es war schon nach 1 Uhr in der Nacht und trotzdem standen so viele Leute auf den Strassen. Sie warteten auf eine Transportmoeglichkeit. Inzwischen war es 2 Uhr, als wir das Hotel betraten. Die Nacht verbrachte ich mit Bauchschmerzen auf der Toilette, weil das Essen auf dem Flug nicht in einwandfrei war. Am Morgen standen wir dementsprechend spaet auf. Erst mittags wagten wir unsere ersten Gehversuche vor der Tuer. Im Sekundentakt tauchten schoene Fotomotive vor der Kamera auf.Von der ersten Sekunde an schloss ich Havanna in mein Herz. Die schoenen alten Haeuser und vor allem die Oldtimer brachten mich in eine Zeitschleife.Aufgeregt liefen wir zum Malecón. Die Mauer an der Kuestenstrasse ist mein persoenliches Highlight. Nun wusste ich, dass ich in Havanna angekommen bin.An einer Bar in der Altstadt tranken wir unseren ersten Mojito. Ernest Hemingway soll auch in dieser Bar getrunken haben.Aber nicht nur hier. Auch im "Floridita", in der Altstadt, kehrte er regelmaessig ein.
Oder im weltberuehmten "La Bodeguita Del Medio".Die Waende sind vollbemalt und an den Waenden haengen Fotos von Praesidenten, Politiker, Schauspieler, Sportler, Musiker, Kuenstler und eben auch von Schriftsteller.
Fuer uns war die Bar zu teuer. Wir schauten uns die vielen Fotos an und hinterliessen einen "netten" Spruch ueber & fuer Claudias Schwester "Maura".Die Altstadt war wunderschoen. Sie strahlt viel Charme aus.
"vorher & danach"
Wir liefen viel umher und assen unsere erste Pesopizza. Fuer ca. 0,25 Euro gab es fast an jeder Strassenecke diese Art von Kaesepizza.
Als lecker wuerde ich alles andere bezeichnen. Am Montag hatten alle Museen geschlossen. Darum spazierten wir den ganzen Tag umher und machten viele Fotos.Am Parque Central......diskutierten die Cubaner lautstark ueber die Nationalsportart Baseball.
Ueberall in Havanna und in Cuba befinden sich "CDR"-Zeichen.
"Comite de Defensa de la Revolucion" bedeutet so viel wie: "Ausschuss der Verteidigung der Revolution"
Fuer die einen ist es wirklich eine Art von Verteidigung......doch fuer andere ist es eine Spionageorganisation, die alles und jeden ueberwacht. Somit koennen die "Zufriedenen"......von den "Unzufriedenen" unterschieden werden. Es herrscht grosse Mangelware.

"A la Plancha" = ohne Beilage
Die guten Produkte gibt es nur in speziellen Geschaeften. Vergleichbar mit den Intershops in der ehemaligen DDR.Bezahlt werden kann nur mit "Pesos Convertible". Der Umtauschkurs zu den Peso Cubano ist 1:25. Somit werden viele Produkte unbezahlbar.
Am naechsten Tag besuchten wir das Kunstmuseum und das Rummuseum. Das Museo Nacional de Bellas Artes war recht interessant.Aber das Havana Club Museum war ein Reinfall. Das Emblem von Havana Club zeigt die aelteste Schmiedearbeit Cubas. An deren Ort befindet sich heute ein Replikat.Inzwischen kostet der Besuch 8 Cuc. Der Guide raste durch die kleinen Ausstellungsraeume und erzaehlte kaum etwas, was wir nicht vorher wussten. Er ging fast gar nicht auf die Herstellung ein und meinte immer, dass gleich "das Beste" der Ausstellung kommt. Er meinte damit die Verkostung. Wir bekamen einen kleinen Becher mit Rum und im Anschluss hatte wir die Moeglichkeit ganz viele Flaschen Rum zu kaufen. Ohne sich zu Verabschieden war er schon weg. Ca. US$10 Eintritt fuer so eine Ausstellung ist wirklich Wucher! Am Wasser genossen wir die letzten warmen Sonnenstrahlen......und gingen dann erneut zum Malecón.Wir setzten uns auf die Mauer und quetschten bis spaet in die Nacht.
Vor lautem Reden haben wir vergessen, einen Plan fuer den naechsten Tag zu machen. Wir kamen einfach nicht dazu. Wirklich in jedem anderen Land sollte es kein Problem sein. Nicht so aber in Cuba. Touristen duerfen nur den bestimmten ueberteuerten Touristenbus "Viazul" nehmen. Dieser faehrt nur ein bis zwei Mal am Tag. Die normalen Busse sind verboten. Kein Busfahrer wuerde uns so einfach mitnehmen, weil Gefaengnisstrafe darauf steht. Wenn wir nur diesen benutzen duerfen, dann koennen wir auch nur die Staedte besuchen, die der Bus anfaehrt. Damit wollte ich mich nicht zufrieden geben und suchte nach Loesungen, wie wir das umgehen koennen. Und das war unser Problem. Ich hatte Claudia ueberredet, zum Schnorchelparadies "Playa Giron" zu fahren. Nur fuhr kein Viazul-Bus dort hin. Mein Vorschlag war es, den Viazul-Bus nach Trinidad zu nehmen und dann auf der Strassenkreuzung auszusteigen. Irgendetwas wird uns schon einfallen. Genau das macht ja das Abenteuer aus. Mit einem Oldtimer-Taxi fuhren wir fuer 5 Cuc zum Busterminal. Ich versuchte nochmal alle meine Tricks, einen lokalen Bus nehmen zu duerfen. Ging aber nicht. Nach ca. 2 Stunden warten, fuhr ein halbvoller Viazul-Bus ab. Bequem und kuehl war er, aber das mussten wir auch teuer bezahlen. Unserer erstes Abenteuer hatte nur begonnen. Jipi!!!

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